Stadtentwicklung von Haguenau

Haguenau

Auf diesem Plan, der aus einer Publikation des französischen Kulturministeriums stammt, sieht man die Entwicklung von Haguenau bis zum 18. Jahrhundert.

Um 1300 hatte Hagenau inter muros die Größe erreicht, die der heutigen Innenstadt entspricht. Die Moder umfließt die Stadt heute nördlich und nutzt dabei Teile des Grabens, der damals um die Stadtmauer herum angelegt worden war. Die Straße, die sich vom nördlichen Tor Richtung Wissembourg bis zum südwestlichen Tor Richtung Strasbourg wie ein Doppel-S durch den Ort zieht und früher auf deutsch Landweg hieß, existiert heute noch als Grand' Rue (deutsch: Hauptstraße, wörtlich: Große Straße). – Von der mittelalterlichen Befestigung sind drei Bauwerke übriggeblieben: Porte de Wissembourg, Tour des Chevaliers und Tour des Pêcheurs.

Türme der staufischen Stadtmauer

Der Tour des Chevaliers (deutsch: Ritterturm, links) in der Rue des Chevaliers nordwestlich der Pfalz war Teil der staufischen Stadtmauer von 1230. Das Foto wurde aus südlicher Richtung (stadtauswärts) aufgenommen. – Aus der gleichen Zeit stammt der oktogonale Tour des Pêcheurs (deutsch: Fischerturm, rechts) mit einem Bogen über die Moder am Quai des Pêcheurs (deutsch: Fischerufer) östlich der Pfalz.

Fischerturm am Fischerufer

Nur ein geringer Teil des Wassers der Moder fließt heute noch direkt durch Haguenau. Zunächst unterirdisch kanalisiert, tritt dieser Flussarm erst am östlichen Rand der Innenstadt am Quai des Pêcheurs (deutsch: Fischerufer) ins Freie und fließt etwa sechshundert Meter überirdisch im alten Bett der Moder weiter. – Das Foto wurde aus östlicher Richtung (stadteinwärts) beim Tour des Pêcheurs (deutsch: Fischerturm) aufgenommen. Das untere Stockwerk mit Backsteinen und Sandsteinblöcken stammt aus dem 13. Jahrhundert, die darüber entstanden im 17. Jahrhundert. Der Bogen über die Moder diente dazu, den Zugang zur Stadt durch ein Fallgitter zu verhindern.

Weissenburger Tor der poststaufischen Stadtmauer

Die Porte de Wissembourg (deutsch: Weissenburger Tor) im Norden gehörte zur poststaufischen Stadtmauer von 1300 und war ursprünglich ein höherer Torturm. Vor der damaligen Stadtmauer floss ein Arm der Moder durch ein damals neu gegrabenes Bett. Heute fließt der größte Teil des Wassers der Moder durch diesen Canal de décharge (deutsch: Entlastungskanal) nördlich um Haguenau herum. Das Foto wurde aus nördlicher Richtung (stadteinwärts) aufgenommen. Der untere Teil des heutigen Bauwerks stammt noch aus dem 14. Jahrhundert, der Rest aus dem 17. Jahrhundert.


Stauferstele Haguenau